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Gemeinwesenarbeit
Gemeinwesenorientierte Soziale Arbeit ist Arbeit im Gemeinwesen. Das Kernstück dieser Methode besteht darin, die (latent) vorhandene Aktivität der Menschen eines definierten Gemeinwesens (Grätzls, Stadtteiles, Dorfes,...) aufzugreifen und zu unterstützen. Manchmal ist die Aktivität anders, als sich dies SozialarbeiterInnen, VertreterInnen von Staat, Politik und Verwaltung vorstellen. Gemeinwesenarbeit zielt darauf ab Menschen zu unterstützen, ihre Aktivität in zielgerichtete Aktivitäten, die die eigene Lebenssituation verbessern, umzuwandeln.
Gemeinwesenarbeit verbindet unterschiedlichste AkteurInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, BewohnerInnen und Institutionen der Zivilgesellschaft.
Zur Beschreibung eines Gemeinwesens sind vier Faktoren von Interesse:
1. Topographische Faktoren, wie Einwohnerzahl, Infrastruktur, vorhandene Institutionen.
2. Das Selbstverständnis einer Bevölkerung (Personengruppe), das heisst zum Beispiel die Wertvorstellungen, Kultur, Mentalitäten.
3. Vorhandene Gruppen und ihr Zusammenspiel: Wer sind die Prestigeträger, welchen Einfluss besitzen sie, welche Aufgabenverteilung/en gibt es, wie funktioniert Kommunikation?
4. Zusammenarbeit lokaler Ressourcen: Das bedeutet: Welche Hilfseinrichtungen und Formen gegenseitiger Hilfe es gibt?
(vgl. Noack, 1999, 13)
Prinzipien der Stadtteilbezogenen Sozialen Arbeit
(vgl. Hinte: Studienbuch Gruppen- und Gemeinwesenarbeit. Neuwied, 1989, 34f.)
1. Die Arbeit orientiert sich an der Wohnbevölkerung. Wir überlegen nicht: "Was könnte die Leute interessieren?", sondern wir fragen die Bewohner, woran sie Interesse haben und wo sie bereit sind, etwas zu tun, oder in welchen Bereichen sie externer Hilfestellung bedürfen. Diese Blickrichtung hat keinesfalls den Verzicht auf eigene Ideen und Präferenzen zur Folge. Sie verlangt aber, auf lernzielhafte Vordefinitionen und manipulative Herangehensweise zu verzichten.
2. Die Ressourcen des Stadtteils werden in möglichst hohen Mass bei der Arbeit genutzt und im Interesse der Bewohner mit kommunalen Dienstleistungen verknüpft. So wird eine Hausaufgabenhilfe nicht von eingeflogenen Honorarkräften bestritten, sondern von Bürgern des Stadtteils; ein Dolmetscher in der Arbeit mit Ausländern lässt sich häufig im Stadtteil finden; [...] ein Programm zur Wohnumfeldverbesserung kann auch in Zusammenarbeit mit örtlichen Initiativgruppen durchgeführt werden, usw.
3. Bei allen Aktivitäten stehen Selbsthilfekräfte und Eigeninitiative der BewohnerInnen im Vordergrund. Gruppierungen werden angeregt und begleitet, nie bevormundet oder geleitet. Erst wenn Selbsthilfepotentiale erschöpft sind bzw. die Bürger an strukturelle Grenzen stoen, werden betreuungs- oder programmorientierte Angebote gemacht bzw. politische Anwaltsarbeit geleistet.
4. Die Arbeit geschieht zielgruppenübergreifend. [...]
5. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Organisation der Kooperation unter den Trägern sozialer Dienste und anderer Organisationen (Vereine, Kirchengemeinden usw.) im Stadtteil (lokale Fachbasis) sowie der Verknüpfung der Aktivitäten im Vorhaben anderer kommunaler Dienststellen und Planungen im politischen Raum. Dies geschieht sowohl im Rahmen von Bürgerinitiativen als auch durch zahlreiche Kontakte zu anderen Institutionen und politischen Entscheidungsinstanzen.
Eine Konsequenz aus der möglichst umfassenden Zugangsweise zum Stadtteil ist die Konfrontation mit und die aktive Einmischung in andere Bereiche kommunaler Politik.
Literatur
Hinte,W Karas,F.: Integrieren nicht spalten - Soziale Arbeit in einer gespaltenen Gesellschaft, in: Forum Sozial, Heft 2, 1997
Klöck, Tilo (Hg.): Solidarische Ökonomie und Empowerment, Neu-Ulm,. 1998
Mohrlok,M. / Neubauer, M Neubauer,RSchönfelder W.: Let's organize - Gemeinwesenarbeit und Communitiy Organisation im Vergleich, München 1993
Roessler, M., Schnee, R., Spitzy, Chr., Stoik, Chr.(Hg.): Gemeinwesenarbeit und bürgerschaftliches Engagement. Wien, 2000
Spitzy, Christine: Gemeinwesenarbeit - BürgerInnen arbeiten mit Profis. In: Roessler, M., Schnee, R., Spitzy, Chr., Stoik, Chr.: Gemeinwesenarbeit und bürgerschaftliches Engagement. Wien, 2000
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